Wenn aus dem Ausprobieren und Verarbeiten von Zeitungspapier plötzlich eine Idee entsteht, dann am besten gemeinsam mit einer ganzen Klasse. Aus einem einfachen Material entwickelte sich ein kollektiver Prozess, der Gestalt, Bedeutung und Bewegung verband.
Das Austreiben von Winter und Geistern ist ein uralter Brauch, der besonders rund um die Wintersonnenwende im Alpenraum seit Jahrhunderten zelebriert wird. Perchten, Schiarchperchten und andere furchterregende wie auch schützende Wesen ziehen lärmend durch die Dunkelheit, um das Alte, Bedrohliche und Starre zu vertreiben und Platz für das Licht und den Neubeginn zu schaffen. Masken, Felle, Geräusche und Bewegung spielen dabei eine zentrale Rolle.
An diese Tradition knüpfte die 2b an: Aus Zeitungspapier entstanden fellartige Strukturen, die auf Malerhemden befestigt wurden. Dieses selbst geschaffene „Fell“ wurde zum verbindenden Element zwischen Brauchtum und zeitgenössischer Kunst. In der gemeinsamen Performance schlüpften die Schüler:innen in ihre Rollen, bewegten sich durch den Raum und erlebten, wie Material, Körper und Bewegung zu Ausdrucksträgern wurden. So wurde ein jahrhundertealter Brauch neu interpretiert – experimentell, kreativ und gemeinschaftlich.